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Das Treffen

Anfang des 15.Jahrhunderts erreichte das Raubrittertum in der Mark Brandenburg ein Ausmaß, das nicht nur die Existenz von Berlin/Cölln ernsthaft zu gefährden begann.

Die von Dietrich von Quitzow angeführten Banden wüteten zügellos im ganzen Land, brachten Wirtschaft und Handel fast zum Erliegen und ließen Dörfer und Städte in Flammen aufgehen.

Durch Urkunde vom 8.Juli 1411 ernannte Kaiser Sigismund den Burggrafen Friedrich den VI. von Nürnberg zum Statthalter der Mark Brandenburg.

Friedrich übernahm ein schweres Amt. Trotz seiner Klugheit, seiner Tatkraft, seines hohen Ansehens im Reiche brauchte er langjährige Verhandlungen und Kämpfe bis Friede und Ordnung herrschten. Der märkische Adel kümmerte sich wenig um den Markgrafen. Dagegen wurde ihm die Anerkennung durch die meisten benachbarten Fürsten zuteil. Einige schlossen Bündnisse mit ihm. Nur die Herzöge von Pommern-Stettin stellten sich von vornherein feindselig gegen ihn.

Herzog Swantibor von Pommern-Stettin, dem ein kleiner Teil der Uckermark gehörte, hatte den größeren Teil dieser Landschaft in Pfandbesitz. Als Kaiser Sigismund dessen Herausgabe forderte, wandte sich die Mißstimmung Swantibors und seiner Söhne Otto und Kasimir nicht nur gegen den Kaiser, sondern auch gegen seinen Statthalter in der Mark.

Otto und Kasimir beschlossen den Burggrafen aus der Mark zu vertreiben .Im Oktober 1412 brachen die Pommernherzöge von Zehdenik aus verheerend in die Mark ein. Ihr nächstes Ziel war Kremmen, denn der Besitzer des Hauses Kremmen, Achim von Bredow, gehörte zu der Gemeinschaft die dem Burggrafen die Gefolgschaft verweigert hatten.

Achim von Bredow hatte zwar kein landesherrliches Schloss in Pfand, aber er war mit Johann von Quitzow verschwägert und hielt fest zu den Quitzows. Daher hätte Achim von Bredow die Pommern vermutlich in Kremmen aufgenommen. Schloss und Stadt wären ein vorzüglicher Stützpunkt für das weitere Vordringen in den Glin und in das Havelland geworden. Aber soweit kamen die Pommern nicht, denn am Kremmener Damm trafen sie auf den Burggrafen. Mit seinen fränkischen Rittern, mit den Mannschaften aus Berlin/Cölln, Spandau, Nauen und anderen märkischen Städten war Friedrich herbeigeeilt, um den Kremmener Damm, der den einzigen Weg zum Glin von Norden her bildet, zu besetzen. Über den Verlauf der eigentlichen Schlacht gibt es keine sicheren Angaben. Die wenigen Nachrichten über die Ereignisse am Kremmener Damm lassen erkennen,  dass es sich nicht um eine wirkliche Schlacht gehandelt hat (dies war wohl auch durch den schmalen Damm gar nicht möglich gewesen).

Bei dem Gefechte sind von dem fränkischem Gefolge der Graf Johann von Hohenlohe und zwei Ritter, Krafft von Leutersheim und Philipp von Utenhoven, gefallen. Friedrichs Plan, die Pommern an dieser engen Stelle den Weg zu versperren, gelang. Die Pommern zogen sich gleich nach dem Treffen in die Uckermark zurück.

Friedrich hatte nach dem Treffen am Kremmener Damm weitere Erfolge in der Altmark, in der Prignitz, in der Mittelmark, insbesondere auch unter früheren Anhängern der Quitzows fand er Anerkennung.

Den gefallenen Grafen Hohenlohe ehrt ein Steinkreuz auf dem Kremmener Damm, welches folgende Inschrift trägt:

Im Jahre des Herren 1412
d. 24.Oct. am St. Columbani Tage
fiel hier der edle Herr
Johannes Graf zu Hohenlohe  
Friedrich Ι. Markgraf v. Brandenburg
des H.R. Reichs Erzkämmerer u. Kurfürst
setzte zu seinem Andenken
ein hölzernes Kreuz
welches 1666 zuerst
dann 1796 erneuert
A 1845 aus Stein neu errichtet wurde durch Friedrich Wilhelm IV.

König von Preußen

Grabinschrift

 

Kremmen, Januar 2001 Heinz Bielicke