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Geschichte bis 1412

Das Kreuz am Kremmener Damm 

Das Kreuz am Kremmener Damm. Es erinnert an die Schlacht im Jahre 1412 und ist auch heute noch an der Straße von Kremmen nach Sommerfeld zu sehen. 

Nach dem Abzug der Germanen, die das Gebiet des heutigen Brandenburg bewohnt   hatten, wurde das Land östlich der Elbe nach der Völkerwanderungszeit von slawischen Völkern - Hevellern, Liutizen, Abodriten - besiedelt. Die Residenz der Hevellerfürsten war die von den Deutschen so genannte Brennaburg. König Heinrich I., als Sachsenherzog Nachbar der Elbslawen, wollte mit dem Aufbau einer schnellen Reiterei den ständigen Einfällen der Ungarn begegnen. Im Winter 928/929 erprobte er seine Kavallerie in einem Feldzug gegen die Heveller. Die Brennaburg wurde nach einer längeren Belagerung eingenommen. Dann zog Heinrich nach Süden gegen die Daleminzen, stürmte deren Festung Gana und ließ die Burg Meißen errichten.

Der Hevellerfürst Tugumir wurde als Geisel ins Sachsenland mitgenommen. Als sich die Heveller in den dreißiger Jahren des 10. Jahrhunderts gegen die sächsische Oberhoheit erhoben, erschien Tugumir in seiner Heimat, behauptete aus der Gefangenschaft geflohen zu sein, beseitigte seinen Neffen und ermöglichte dem von Otto I. mit der Grenzwacht beauftragten Grafen Gero die neuerliche Besetzung Brandenburgs. Die deutsche Herrschaft über diese sächsische Nordmarkging dann jedoch im großen Slawenaufstand von 938 unter.

Bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts waren die Heveller, obwohl wiederholt von Deutschen und Polen bedrängt, wieder Herr im eigenen Lande. Ihr letzer Fürst Pribislaw, der bereits eigene Münzen prägte, ließ sich taufen. Nach seinem Tod (1150) besetzte Albrecht der Bär aus dem Geschlecht der Askanier, Herr der Altmark westlich der Elbe, zunächst die Prignitz und eroberte dann zusammen mit Erzbischof Wichmann von Magdeburg die Brennaburg. Fortan nannten sich Albrecht und seine Nachkommen Markgrafen von Brandenburg. Deutsche Siedler wurden ins Land geholt, die slawische Bevölkerung, häufig zu Unfreien gemacht, wurde germanisiert.

Die Askanier konnten ihr Territorium mit der Erwerbung von Stagart, der Uckermark, Barnim, Teltow, Lebus und der Neumark (östlich der Oder) beträchtlich erweitern. Zudem gewannen sie die Lehensoberheit über die zunächst noch slawischen Herzöge von Mecklenburg und Pommern. Doch mit dem Tod des Markgrafen Waldemar erlosch 1319 der brandenburgische Zweig der Askanier.

Nun begannen heftige Kämpfe um das herrenlose Land. Kaiser Ludwig der Bayer zog die Mark als erledigtes Lehen ein und belehnte mit ihr seinen unmündigen Sohn. Die Wittelsbacher konnten sich jedoch nicht durchsetzen, der Papst belegte das Land wegen seines Streits mit Kaiser Ludwig mit dem Interdikt, das Raubwesen nahm überhand, ein polnisches Heer drang ein, und eine Intrige des Erzbischofs von Magdeburg und der anhaltinischen Askanier ermöglichte den Aufstand des „falschen Waldemar", eines dem verstorbenen Fürsten äußerlich ähnlichen Knappen.

Der Luxemburger Karl IV. belehnte ihn zunächst, um den Wittelsbachern den Besitz Brandenburgs abzusprechen, setzte ihn dann aber als Betrüger wieder ab und gewährte dem Wittelsbacher Markgrafen Ludwig dem Römer 1356 die Kurfürstenwürde. Von dessen Nachfolger aber kaufte Karl IV. die Mark schließlich - sie wurde luxemburgisch. Auch diese Herrschaft war nicht erfolgreich, es kam zu Teilungen, die Neumark wurde an den Deutschen Orden verkauft. Am 8.Juli 1411 belehnte schließlich Kaiser Sigismund den Nürnberger Burggrafen Friedrich den VI. aus dem Hause Hohenzollern mit Brandenburg.

 

Kremmen, Januar 2001 Heinz Bielicke